Die am Südrand des Spreewaldes liegende Stadt Vetschau/ Spreewald befindet sich im Bundesland Brandenburg und gehört dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz an. Mit über 8500 Einwohnern zählt sie eher zu den Kleinstädten. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Vetschau im Jahre 1302. Bekannt ist dieses Gebiet vor allem durch seine sorbische/ wendische Kultur und Traditionen. Um 400, im Zuge der Völkerwanderung, siedelten sich hier die Slawen aus dem Osten an. In den nachfolgenden Jahren wurden im ganzen Territorium zahlreiche Fluchtburgen erbaut. Aus dieser Zeit stammt noch die recht gut erhaltende Slawenburg in Raddusch. Im Sommer 2005 wurde in Vetschau ein ganz besonderer Fund gemacht. Das als jahrelang verschollene Originaldokument des Wappenprivilegs, das der Stadt erlaubte ein Wappen zu verwenden, wurde auf einem Dachboden wieder gefunden. Es bestanden erst erhebliche Zweifel an der Echtheit des Dokuments, doch diese wurden durch Untersuchungen von Experten ausgeräumt. Industriell geprägt war die Stadt lange durch das Kraftwerk Vetschau und den beiden Braunkohletagebauen Gräbendorf und Seese/ Ost. Vor allem in der DDR nahm dieser Zweig der Industrie einen hohen Stellenwert ein. Nach der Wiedervereinigung gab es einen allgemeinen Strukturwandel und die Braunkohleförderung wurde eingestellt.
Im Biosphärenreservat Spreewald, wozu Vetschau auch gehört, gibt es eine einzigartige Natur zu entdecken, besonders die Weißstörche haben hier ihre Heimat gefunden. Deshalb ist dort das Niederlausitzer Storchenzentrum angesiedelt. Andere Sehnswürdigkeiten sind beispielsweise das Schloss Vetschau aus dem Jahr 1540, die Wendisch-Deutsche Doppelkirche oder das älteste Wohnhaus Vetschaus, welches um 1710 erbaut wurde. (© FuM)