Die Musikstadt Trossingen befindet sich nicht nur ganz in der Nähe des Flusses Neckar, sondern liegt außerdem auf der Hochebene Baar und somit zwischen dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb im Bundesland Baden-Württemberg. Mit über 15 000 Einwohnern, zählt sie zwar zur Kleinstadt, ist aber die zweitgrößte Stadt im Landkreis Tuttlingen. Nach Funden aus dem Jahre 1873 und 2001 geht klar hervor, dass auf dem Gebiet von Trossingen zunächst die Kelten und dann die Römer angesiedelt waren. Nach dieser Zeit bauten die Alemannen um 260 hier ihr Herzogtum auf und 748 wurde das Territorium zum Machtbereich der fränkischen Könige erklärt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 797 vom Kloster St. Gallen. 1444 wurde Trossingen dem Stabsamt Tuttlingen und somit Württemberg zugeordnet. Angeregt durch eine Reise seines Nachbarn nach Wien und dessen Mitbringsel, eine Mundharmonika im Jahr 1827, versuchte sich zunächst Christian Messner an einem Nachbau des Musikinstruments. Somit begann die Geschichte der Stadt als Musikstadt, deren Erfolg vor allem in der Mitte des 20. Jahrhunderts zu verbuchen ist. Der reisende Nachbar Matthias Hohner gründete einige Jahre später dann das Unternehmen Matth. Hohner AG.
Eine weitere Sensation war, bei Grabungsarbeiten um 1911, der Fund von Dinosaurierknochen, genauer gesagt von 200 Millionen Jahre alten Plateosaurusknochen. Insgesamt wurden 55 Skelette dieser Art gefunden, der größte Teil fast vollständig. Einige dieser Sammlungen und viele weitere können im Museum Auberlehaus begutachtet werden. Im Deutschen Harmonikamuseum in Trossingen gibt es desweiteren die umfangreichste Sammlung von Mund- und Handharmonikas. Darüber hinaus gibt es in der Stadt viele weitere wichtige Einrichtungen und Gebäude, wie beispielsweise das Türmle, welches ein Überrest der mittelalterlichen Kirche St. Anna ist, das ehemalige Schulhaus auf der Löhr, wo heute die städtische Musikschule untergebracht ist oder das Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus, das wegen seiner hervorragenden Akustik überregional bekannt ist und unter Denkmalschutz steht. (© FuM)