Feste & Märkte in Eilenburg

Als Deutschland noch aus zwei Teilen bestand, war die sächsische Stadt Eilenburg ein bedeutsamer Produktionsstandort der chemischen Industrie. Das roch man bereits aus kilometerweiter Entfernung, denn die Luft war nicht unbedingt gesund. Bis auf eine große Papierfabrik hat sich das Image einer Industriestadt zugunsten des Tourismus gewandelt, die gut 17.000 Einwohner leben heute in der Muldestadt mit dem grünem Herzen. Im Flusstal der Mulde lagen auch die Ursprünge der 1161 von König Otto dem Ersten gegründeten Stadt Eilenburg, die in früheren Jahrhunderten eine Metropole der Textilindustrie war. Eine Reihe von Denkmälern, kulturhistorischen Bauten und Erinnerungstafeln zeugen von prominenten Persönlichkeiten der Weltgeschichte, wie Martin Luther, Thomas Müntzer, dem Arzt Samuel Hahnemann oder Carl Ludwig Nietzsche, die einen Teil ihres Lebens zwischen den historischen Stadtmauern verbracht haben. Und auch heute lohnt es sich immer, im beschaulichen Eilenburg, am Rande der Dübener Heide, für einige Tage Station zu machen. Zu einem wahren Besuchermagnet hat sich der 1959 eröffnete Tierpark entwickelt, der auf einer Fläche von vier ha das grüne zuhause von mehr als 250 Tieren ist und jährlich von 50.000 Gästen bestaunt wird. Ein weiteres Highlight ist das Stadtmuseum von Eilenburg, in dem neben einer Sammlung historischer Exponate aus der Vergangenheit der Stadt, ein komplettes Klassenzimmer aus der Zeit von 1920 ausgestellt ist. Einige Meter tiefer werden sonnabends nach Anmeldung öffentliche Bergkellerführungen durch die Gänge der gigantischen Unterwelt der alten Burganlage durchgeführt, in der es sogar Geister geben soll! Wesentlich ruhiger geht es im zwölf ha großen Stadtpark oder im Planetarium der Sternwarte zu, die 1964 für die Astronomiefreunde von Eilenburg eröffnet wurde. (© FuM)