Jahrmärkte in Deutschland
Der Jahrmarkt ist ein alljährlich, meist zur gleichen Zeit im Jahr wiederkehrender Markt, auf dem saison- oder produktbedingte Waren angeboten werden. Ihren Ursprung haben viele Jahrmärkte durch die Verleihung eines Stadt- oder Marktrechtes im Mittelalter. Zu den bedeutendsten Waren gehörten damals Vieh und Agrarerzeugnisse der umliegenden Bauern, Tuche sowie Holz-, Töpfer- und Schmiedeerzeugnisse. Neben dem Handel spielte auch im das Vergnügen auf dem Jahrmarkt eine Rolle. So reisten auch Gaukler, Musikanten, Bärenführer, Quacksalber und weitere Schausteller an. Zu den besonderen Höhepunkten eines Jahrmarktes gehörten ebenso Hinrichtungen und religiöse Sonderveranstaltungen. Viele Jahrmärkte haben sich im Laufe der Zeit mehr zu Volksfesten oder Kirmessen entwickelt. Der Fokus auf den Handel ist hier in den Hintergrund gerückt, sodass das Vergnügen der Besucher nun eher im Mittelpunkt steht. Dennoch gibt es auch heute noch Jahrmärkte in Deutschland, die ihrer Tradition folgen.
Zu den ersten Jahrmärkten im Kalenderverlauf gehören die Sebastianusmärkte oder Sebastimärkte, wie der Sebastimarkt in Allersberg. Die Bezeichnung dieses Jahrmarktes geht auf den Heiligen Sebastian zurück, dem zu seinem Namenstag am 20. Januar gedenkt wird. Auf die Sebastianusmärkte folgen die Lichtmessmärkte, wie z.B. der Lichtmessmarkt in Erlangen, die um Mariä Lichtmess am 2. Februar stattfinden. Mariä Lichtmess, oder auch die Darstellung des Herrn, bezeichnet ein biblisches Ereignis aus dem Gesetz Moses. Ebenfalls biblischen Ursprungs sind die Josefsmärkte, wie der der Josefsmarkt in Sontheim an der Brenz oder der Josefsmarkt in Hardheim. Diese Jahrmärkte finden um den Josefstag, einem Tag zu Ehren des heiligen Josefs, der am 19. März 1870 von Papst Pius IX. zum Schutzpatron der ganzen Kirche erklärt wurde, statt.
Außer Jahrmärkten, die sich an religiösen Terminen orientieren gibt es einige eher thematisch orientierte Märkte. Dazu zählen beispielsweise die Pferdemärkte, wie der Gmünder Pferdetag in Schwäbisch Gmünd oder der Frühjahrspferdemarkt in Dörzbach. Neben Hauptprogrammpunkten wie Pferdeprämierungen oder Reit- und Dressurvorführungen gehören hier häufig auch traditionelle Handwerkswaren zum Angebot der Händler. Neben speziellen Pferde- und Viehmärkten gibt es vielerorts auch klassische Bauernmärkte, wie den Brennholz- und Bauernmarkt in Rinteln oder den Bauernmarkt in Bad Frankenhausen. Auch Töpfermärkte, wie der Töpfermarkt in Frechen, auf denen Töpfer und Keramikkünstler ihre Waren anbieten erfreuen sich noch immer großer Beliebtheit.
Der Jahresverlauf bietet noch viele weitere Gelegenheiten für Jahrmärkte. So finden zum Beispiel zu Pfingsten vielen Regionen Pfingstmärkte oder zur Erntezeit spezielle Jahrmärkte wie der Apfelmarkt in Laufenburg (Baden), der Kartoffel-Sonntag in Herborn oder der Obstmarkt in Leichlingen statt. Unter diesem Artikel haben wir alle erwähnten Jahrmärkte nocheinmal zusammengefasst. Jahrmärkte in Deutschland bietet Ihnen eine Übersicht über viele weitere Jahrmärkte. Sicher ist auch etwas in Ihrer Nähe dabei.